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"Die Kunst des Lebens im Angesicht des Todes: Tod, Trauer und mein mentaler Werkzeugkoffer!" Tod und Sterben

Aktualisiert: 12. Nov. 2024


mentaler Werkzeugkoffer



In Deutschland ist der Umgang mit dem Tod oft von einer gewissen Distanz geprägt, es sei denn, man ist unmittelbar von einem Todesfall betroffen oder arbeitet in Bereichen wie in einem Bestattungshaus, Altenheim, Hospizverein oder Krankenhaus. Die Zahl von 1.020.907 Millionen Sterbefällen im Jahr 2023, können auf den ersten Blick abstrakt und schwer fassbar erscheinen. In einem Land, in dem der Alltag oft von der Hektik des modernen Lebens bestimmt wird, scheint der Gedanke an die Anzahl der Menschen, die ihr Leben lassen, möglicherweise weit entfernt zu sein.

Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2019 rund 50,7% der Menschen in Deutschland im Krankenhaus, 25,4% zu Hause und 18,3% in Pflegeeinrichtungen. Die verbleibenden Todesfälle ereigneten sich in anderen Einrichtungen wie Hospizen oder außerhalb von Betreuungseinrichtungen.


Dennoch sind diese Zahlen eine nüchterne Erinnerung daran, dass der Tod eine unvermeidliche Realität des menschlichen Daseins ist. Sie sind ein Hinweis darauf, dass jedes dieser über eine Million Leben, die im vergangenen Jahr in Deutschland verloren gingen, eine Geschichte, eine Familie und ein Netzwerk von Beziehungen hinterlässt. Trotz der Tendenz, den Tod oft zu verdrängen oder zu tabuisieren, ist es wichtig, sich der Bedeutung dieser Zahlen bewusst zu sein und sich daran zu erinnern, dass sie nicht nur Statistiken sind, sondern das Ende eines individuellen Lebensweges markieren.


Der Trauernde - Perspektivwechsel


Der Trauernde

Nach all dem Bürokratie-Dschungel und dem epischen Kampf mit der Haushaltsauflösung erwartet den armen Trauernden oft etwas, das zunächst total spektakulär klingt – nämlich Nichts!

Ja, richtig gehört, nach all dem Trubel landet man manchmal direkt im „Schwarzen Loch“.

Das ist der Moment, in dem man sich fragt: „Was nun?“ nachdem man wochenlang versucht hat, aus dem Zustand der Schockstarre zu erwachen und endlich wieder in den Modus des Weiterlebens zu gelangen.


Sehnsucht nach Zeichen


Manchmal fragt man sich, ob die Welt vielleicht einen kleinen Scherz gemacht hat, indem sie beschlossen hat, sich trotzdem weiterzudrehen, auch wenn unsere Lieblingsmenschen plötzlich nicht mehr daran teilnehmen können. Während das soziale Umfeld schon längst wieder im Alltagstrott steckt, fühlen sich Trauernde manchmal wie auf einer stillstehenden Rolltreppe, während sie ihrer Trauer Gesellschaft leisten -

ganz allein.

Und in den Gesprächen mit anderen Trauernden hört man oft den leisen Wunsch nach einem kleinen Wink aus dem Jenseits, einem freundlichen "Hallo" von unseren Verstorbenen im Alltag. Vielleicht in Form einer Feder auf dem Boden, einem besonders verrückten Traum oder sogar einer flackernden Glühbirne - wer weiß, vielleicht haben unsere Liebsten eine neue Karriere als Geisterstreicheplaner begonnen!



Trauer

Tod und Sterben


Aber dann, wenn die hektischen Tage der ersten Trauerbewältigung vorbei sind, kehrt oft die Ernüchterung ein. Das Leben geht weiter, als ob nichts geschehen wäre, und es scheinen keine magischen Wunder zu passieren. Aber wer weiß, vielleicht müssen wir einfach genauer hinsehen, um die versteckten Zeichen der Verbundenheit zu entdecken.



Wendepunkte in der Trauer - mein kleines Museum


Mein kleines Museum


Das "schwarze Loch" markiert oft den Beginn weiterer Verarbeitungsprozesse, die mit Gefühlen der Einsamkeit und des Alleingelassenseins einhergehen können.

Plötzlich dämmert es dem Trauernden:

Er lebt nun in seinem eigenen kleinen Mikrokosmos, einem persönlichen Museum der Erinnerungen, in dem er die Relikte seines verstorbenen Liebsten hütet wie einen unsagbar kostbaren Schatz. Fotoalben, Sprachnachrichten, Kleidung, Kuscheltiere, Düfte, Musik und Gerüche.

Diese Erinnerungsstücke sind wie kleine Zeitkapseln, die uns alle unerwartet in vergangene Momente katapultieren können - als wären wir plötzlich auf einer Zeitreise mit unserem eigenen Zeitmaschinen-Prototypen unterwegs. Manchmal ist es, als würde man eine versteckte Schatzkarte finden und sich auf eine Schatzsuche durch die Tiefen der Erinnerungen begeben - nur ohne den obligatorischen Piratenhut.


Gefühlswelten



Alleinsein


Oft wird geschildert, dass plötzlich Gedanken aufkommen, als wäre man der Hauptdarsteller in einem Drama namens 'Die Einsamkeits-Odyssee'. Man fühlt sich, als hätte man eine Eintrittskarte für den Alleingelassenheits-Express gewonnen und sitzt nun alleine im Waggon, ohne die geringste Ahnung, wohin die Reise gehen wird!

Mit einer ganzen Achterbahn an Emotionen sitzt man jetzt also in diesem Zugabteil: Verlustgefühle, Einsamkeit, Schuldgefühle, Wut und Frustration, Hoffnungslosigkeit, Sehnsucht und Nostalgie - als hätte man eine VIP-Eintrittskarte für die emotionale Berg- und Talfahrt bekommen!


Gutgemeinter Rat


Die ersten Wochen verstreichen und dann kommen diese "aufmunternden" Worte daher:


"Hey, das Leben geht weiter! Entweder du springst jetzt auf den Zug auf oder legst dich auf die Gleise - deine Wahl! Es wird schon wieder, versprochen! Zeit heilt alle Wunden!", Alles passiert aus einem Grund", "Du musst stark sein", "Es wird besser werden", "Du musst einfach loslassen", "Er/Sie war ja auch richtig krank!",

"Denk einfach nicht daran", "Gut, dass er jetzt erlöst ist",

"Du solltest dankbar sein für die Zeit, die du mit ihnen hattest", "Sie sind jetzt an einem besseren Ort", "Du wirst darüber hinwegkommen", "Trauere nicht zu lange, das Leben geht weiter", "Andere haben es auch schon durchgemacht, du bist nicht allein", "Du musst dich einfach ablenken"!


Nachdem all diese "aufmunternden" Ratschläge eingetrudelt sind, könnte sich der Trauernde am Ende denken: "Nun ja, wenn das Leben wirklich ein Zug ist, dann überlege ich mir wohl lieber, welche Haltestelle für mich am besten passt -

und ob ich überhaupt einsteigen will!"


Und dann?


Und dann passiert etwas wirklich Erstaunliches in unserer modernen Welt. Es ist fast schon wie eine Episode aus einer absurden Sitcom: Jeder zweite Trauernde berichtet, dass mindestens eine Person aus dem Verwandten- und Freundeskreis überhaupt nicht weiß, wie man mit Trauer umgeht. Nachdem sie höflich ihr Beileid ausgesprochen haben, verschwinden sie aus den verschiedensten Gründen auf Nimmerwiedersehen. Man fragt sich, warum so viele Leute in einer Welt voller Emojis, Therapeuten und Friedhöfe um die Ecke so unglaublich "empathieunfähig" sind. Es ist fast so, als würden sie denken, dass Trauer eine neue Netflix-Serie ist, die sie einfach nicht interessiert.


Zwei Welten?


Ja - auf der einen Seite steht der hoch emotional agierende Trauernde, der sich durch ein regelrechtes Minenfeld aus Gefühlen kämpft. Auf der anderen Seite haben wir die große Mehrheit der Bevölkerung, die scheinbar überhaupt nicht weiß, wie man angemessen auf Trauer reagieren soll. Doch ist es wirklich so, dass wir alle verlernt haben, mit Trauer umzugehen? Vielleicht schlummert die Empathie tief in uns und wird erst aktiviert, wenn wir selbst in solchen Situationen stecken. Es ist sicher keine einfache Aufgabe, einer trauernden Mutter, einer Familie, die um ihr verstorbenes Kind trauert, Trost zu spenden und weiterhin für sie da zu sein oder ein Senior/in, der nach 40 Jahren Ehe seinen Lebenspartner verloren hat.


Es ist, als würde man versuchen, auf einem Einrad über eine Slackline zu balancieren – es erfordert Geschick, Geduld und eine gehörige Portion Mut.


Warum vermeiden wir Trauer?


Obwohl es mir etwas schwerfällt, Menschen in Kategorien einzuteilen, möchte ich dennoch über diejenigen sprechen, die sich zurückziehen oder den Kontakt vermeiden. Ich denke, es ist wichtig, zu verstehen, welche Gründe möglicherweise hinter einer solchen Entscheidung in der heutigen Zeit stehen könnten. Natürlich beginnen wir mit der Annahme, dass sie gute Gründe für ihr Verhalten haben.


Gruppe 1 - die Ahnungslosen:

Kontakt wird gemieden, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Trauer umgehen sollen, oder weil sie einfach nicht die richtigen Worte finden können. Sie möchten einfach nichts falsch machen, deswegen wird der Kopf in den Sand gesteckt.


Gruppe 2 - die Schutzsuchenden:

Und dann gibt es diejenigen, die den Kontakt zu Trauernden vermeiden, weil sie fürchten, dass ihre eigenen tief vergrabenen Emotionen plötzlich an die Oberfläche kommen könnten. Tatsächlich gibt es ziemlich viele Menschen, die in ihrer Kindheit oder auch im Erwachsenenalter Verluste nicht vollständig verarbeiten konnten. Die eigenen Ängste, Lebensumstände und Traurigkeit erlauben es ihnen nicht, sich in die Welt eines Trauernden einzufühlen. Der Grundgedanke scheint hier zu sein, dass sie nicht tiefer in ihre eigenen Emotionen hinabsteigen möchten und die Angst besteht, dass ihre eigenen Gefühle dadurch an die Oberfläche kommen könnten.


Gruppe 3 - die Schönwettermenschen oder Verdränger:

Diese Gruppe kann sich einfach nicht vorstellen, wie Trauer in ihre perfekt ausbalancierte Welt passen soll. Ihr Mantra lautet "Work-Life-Balance", und da ist einfach kein Platz für etwas so Unangenehmes wie Trauer. Es ist die neueste Mode im Coaching, wo wir gerne alles Negative mit ein paar inspirierenden Sprüchen wegblasen, weil wir es lieber schön und ordentlich haben. Auf Instagram sehen wir Tausende von Tipps, wie man seine Socken und Unterhosen platzsparend in einem 8-Meter-Wandschrank mit 300 Einbaufächern organisiert. Es gibt Unmengen von Büchern mit Titeln wie "Wie werde ich in 10 Tagen glücklich?", "Wie ordne ich mein Leben neu?" und "Wie vertreibe ich negative Gedanken mit ein paar Atemübungen und einer Runde Yoga?" - und nebenbei richtet man sein Leben nach Küchenweisheiten aus!


Resilienz -

Work- Life- Balance zwischen scheiße- gut- und - geht so!


Nicht falsch verstehen, Yoga und Atemübungen sind großartig - aber ich bin fest davon überzeugt, dass man auch mit Yoga und Atemübungen Trauer, Verlust und den alltäglichen Wahnsinn spüren und zulassen kann.

Die Fähigkeit, aus einem Verlust heraus Kraft zu schöpfen und den Herausforderungen des Lebens zu trotzen, so individuell sie auch sein mögen, nennt man Resilienz. Resilienz ist wie ein inneres Gummiband - es hilft uns, uns nach Rückschlägen wieder aufzurichten und voranzukommen.

Und hier kommen wir zur Work-Life-Balance - zwischen scheiße (entschuldigen Sie bitte diesen Kraftausdruck) gut und geht so.

Es mag seltsam klingen, aber viele Menschen finden tatsächlich eine unglaubliche Stärke inmitten der Trauer. Einige schreiben Bücher, halten Vorträge oder engagieren sich sogar in Hospizvereinen, um anderen Trauernden zu helfen oder Sterbebegleitung durchzuführen.



Aber was steckt dahinter, hat sich unsere Trauerkultur in Deutschland verändert?


In der Tat hat unsere Trauerkultur im Laufe der Geschichte eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Insbesondere während des Mittelalters war der Umgang mit Tod und Trauer von einem komplexen Geflecht aus religiösen und kulturellen Bräuchen durchwoben. Die Auswirkungen von historischen Ereignissen wie der Pestepidemie haben die Lebensrealität maßgeblich geprägt und die Menschen zwangsläufig dazu veranlasst, über den Tod und seine Bedeutung nachzudenken.

In jenen düsteren Zeiten war das Durchschnittsleben alles andere als rosarot, und die Lebenserwartung ließ vielfach zu wünschen übrig. Dennoch war die Solidarität in der Gemeinschaft groß, und der Umgang mit Trauer erfolgte in einem kollektiven Rahmen. In einem offenen Austausch wurden Trauer und Trost gleichermaßen geteilt, während traditionelle Rituale wie die Totenwache als wichtige Mechanismen der Trauerbewältigung fungierten.

Mit dem Fortschreiten der Zeit und der zunehmenden Erkenntnis über die Übertragungswege von Krankheiten begannen jedoch auch Befürchtungen über die Ansteckungsgefahr durch den Kontakt mit Verstorbenen. Dies führte zu Vorsichtsmaßnahmen wie dem Vermeiden von Berührungen und Küsse, um die Ausbreitung von Seuchen einzudämmen.

Heutzutage hat sich unsere Trauerkultur weiterentwickelt und ist weniger stark von religiösen Überzeugungen geprägt. Dennoch sind traditionelle Bräuche nicht gänzlich verschwunden und neue Formen der Trauerbewältigung und des Gedenkens sind entstanden. Diese Veränderungen reflektieren nicht nur die gesellschaftlichen Umbrüche, sondern auch die persönlichen Überzeugungen und Werte unserer Zeit.


Gab es im Mittelalter denn auch diese Ahnungslosigkeit mit der Trauer ?


Im Mittelalter herrschte eine tief verwurzelte Gemeinschaftsmentalität, in der die Unterstützung der Hinterbliebenen eine bedeutende Rolle spielte.

In der Tat mag es zu jener Zeit einen gewissen Druck gegeben haben, sich an den rituellen Trauerbekundungen zu beteiligen, selbst wenn man sich persönlich nicht stark mit dem Verstorbenen verbunden fühlte. Es war eine Zeit, in der die Etikette und die Erwartung, gemeinsam zu trauern, eine feste Säule der mittelalterlichen Gesellschaft bildeten. Man kann sich förmliche Ankündigungen vorstellen, die in den örtlichen Tavernen ausgerufen wurden: "Sei dabei oder sei ahnungslos!"

Und wer weiß, vielleicht gab es damals sogar die mittelalterliche Version von Ratgebern, die darauf spezialisiert waren, unbeholfenen trauernden Ratschläge zu geben - "Der Narr's Leitfaden für den Umgang mit Trauer: Wie man trauert, ohne sich zum Narren zu machen!"


Aber wie ist es heute? Fangen wir erst dann an, uns wirklich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, wenn uns ein geliebter Mensch verlässt und wir uns in einem emotionalen Ausnahmezustand befinden? Erleben wir heutzutage erst mit dem Tod die ganze Palette an Gefühlen, die uns im Mittelalter vielleicht schon in die Wiege gelegt wurden?


Gefühlswelten

Nun, in der heutigen Zeit beginnen viele von uns oft erst dann, sich wirklich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, wenn sie mit dem Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert sind. Der emotionale Ausnahmezustand des Verlusts kann dazu führen, dass wir uns intensiv mit unseren eigenen Gefühlen und Gedanken zum Tod beschäftigen, die zuvor vielleicht ignoriert oder verdrängt wurden. Plötzlich finden wir uns auf einer emotionalen Achterbahnfahrt wieder, auf der wir uns mit Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Vergänglichkeit herumschlagen - alles dank einer unerwarteten Einladung von Kummer und Schmerz.

Im Gegensatz dazu wurden im Mittelalter die Gefühle der Trauer und des Verlusts möglicherweise von Kindheit an stärker erlebt und erforscht. Warum? Weil der Tod damals ein fester Bestandteil des täglichen Lebens war und oft viel näher am Alltag der Menschen lag. Wenn man bedenkt, dass selbst die Kinder schon mit dem Grim Reaper, dem Sensenmann, plauderten, während sie am Fluss spielten oder bei der Arbeit auf dem Feld, kann man sich vorstellen, wie das Leben damals eine regelrechte Schule der Trauerbewältigung war!



Mentaler Werkzeugkoffer


Welche Fähigkeiten stecken denn in uns? Gibt es in unserem Gehirn einen bereits angelegten Werkzeugkoffer mit Fähigkeiten?

Aus der Hirnforschung lässt sich folgendes schließen!



Mentaler Werkzeugkoffer im Gehirn

  1. Offenheit und Akzeptanz:  Diese Gefühle können im präfrontalen Kortex entstehen, insbesondere in Bereichen, die mit kognitiver Flexibilität und der Fähigkeit zur Anpassung an neue Informationen und Perspektiven verbunden sind.

  2. Empathie und Unterstützung:  Empathie entsteht vor allem in Regionen des Gehirns, die mit der Verarbeitung von Emotionen und sozialer Interaktion verbunden sind, wie dem limbischen System und dem anterior cingulären Cortex. Diese Bereiche spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Emotionen anderer und der Empathiereaktion. 3. Reflexion und Selbstbewusstsein:  Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstbewusstsein wird weitgehend im präfrontalen Kortex lokalisiert, insbesondere in Bereichen, die mit der Selbstwahrnehmung und der Bewertung persönlicher Überzeugungen und Emotionen verbunden sind. 4. Lebensbejahung und Sinnfindung:  Diese Gefühle können aus einer Reihe von Gehirnbereichen resultieren, darunter der präfrontale Kortex, der limbische System und sogar Bereiche des Gehirns, die mit Belohnungsverarbeitung und Motivation verbunden sind, wie zum Beispiel das ventrale Striatum. Die Fähigkeit, das Leben zu schätzen und Sinn darin zu finden, kann stark von individuellen Unterschieden und persönlichen Erfahrungen beeinflusst werden.


Was heißt das nun?



Training des Gehirns


Es ist wie ein Abenteuer im Gehirn! Stellen Sie sich vor, dass dieser Multitool- Werkzeugkoffer voller Fähigkeiten und Haltungen nur darauf

wartet, von uns genutzt zu werden.

Dieser Koffer könnte schon seit unserer Geburt in uns stecken, ein tolles Zusammenspiel aus unserer Genetik und den Erfahrungen, die wir gemacht haben und machen werden.

Es liegt an uns, ihn herauszuholen, aufzuklappen und zu sehen, was drin ist!


Genau wie ein Muskel, der durch regelmäßiges Training stärker wird, können wir durch bewusstes Üben und Erleben unsere geistigen Fähigkeiten weiterentwickeln und stärken.


Wir können unsere Offenheit und Akzeptanz fördern, indem wir uns bewusst mit Themen wie dem Tod auseinandersetzen.

Durch das Zeigen von Empathie und Unterstützung für andere, besonders in schwierigen Zeiten wie Trauer, Verlust und Schmerz, können wir unsere Fähigkeit zur Empathie und sozialen Interaktion verbessern.

Außerdem können wir durch regelmäßiges Nachdenken über unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Überzeugungen Selbstreflexion und Selbstbewusstsein entwickeln.


Resilienz stärken

Eine Prise Mitgefühl....



Zum Abschluss möchte ich Ihnen etwas auf den Weg geben:

Wenn Sie sich Jahre später bei einem Trauernden melden, um sich zu entschuldigen und Ihre Gründe zu erklären, warum Sie nicht an seiner Seite sein konnten, geschieht etwas Magisches in Ihrem Denkprozess. Sie wagen sich an etwas Unbequemes heran, etwas, das scheinbar belanglos im Alltag ist, aber doch eine tiefe Bedeutung hat. Indem Sie Mitgefühl zeigen, aktivieren Sie Ihren eigenen Werkzeugkoffer, die nicht nur dem Trauernden helfen, sondern auch Ihre eigene mentale Widerstandsfähigkeit stärken. Es ist nur ein kleiner Schritt, aber gleichzeitig eine enorme Entwicklung, auch in Ihrem Umgang mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit.


Also los, werfen Sie eine Prise Mitgefühl in Ihre Gedankenwelt - es wird gewürzt mit einer ordentlichen Portion menschlicher Entwicklung!


Gleichzeitig können Sie Ihrem schlechten Gewissen ein ordentliches Schnippchen schlagen und sich von unnötigem Ballast befreien.


Und für diejenigen, die sich fragen, ob sie jetzt ohne Training zu echten Psychopathen werden könnten - keine Sorge! Mangelnde Empathie führt nicht automatisch zur Entwicklung einer Psychopathie. Das Training von Mitgefühl stärkt unsere empathischen Fähigkeiten und fördert ein mitfühlendes Verhalten. Vergessen Sie also die Vorstellung, dass Sie plötzlich in einem finsteren Verlies sitzen und eine Bedrohung für die Welt sind - das wäre eher die Handlung eines Hollywood-Schurken!

Also, liebe Leserinnen und Leser, keine Missverständnisse - sie trainieren keine dunklen Superkräfte, sondern stärken die hellen Seiten unserer Menschlichkeit!



Austausch Tod






Wie hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Ihnen bestimmte Themen gefehlt oder möchten Sie weitere Themen hierzu ansprechen? Wie haben Sie Ihre eigene Trauer wahrgenommen oder wie verarbeiten Sie Ihren Verlust? Wie empfinden Sie bei anderen, die einen Verlust erfahren haben?


Bei den Kommentaren können Sie Ihre eigenen wertvollen Erfahrungen mit der Community teilen - es gibt kein richtig oder falsch! Es darf Austausch stattfinden!



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Die Kunst des Lebens im Angesicht des Todes




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2 Comments


heidrun
Jul 15, 2024

Schön und wahr geschrieben!

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marion
Jul 15, 2024

Mein Sohn ist mit 16 Jahren durch einen Unfall gestorben- unser Bekannten- und Freundeskreis ist geschrumpft. Ich kann nicht sagen, was passiert ist, aber nach der Beerdigung wurden wir gemieden- einfach, weil viele damit nicht umgehen können. Zudem gab es auch andere Begegnungen mit Mitmenschen, die einfach kein Taktgefühl haben. Ich habe Blümchen im Baumarkt gekauft, da wurde ich lapidar von der Seite angesprochen, wie es denn so läuft……..! Sie haben die Problematik gut beschrieben- mein Mann und ich haben uns wiedergefunden.

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